„Seenotrettung ist ein universelles Menschenrecht, das uns alle angeht“, sagte Erster Stadtrat Wolfgang Beckermann bei der symbolischen Übergabe der Spende an den Verein Sea-Eye am Montag. „Sea-Eye leistet Tag für Tag mit ganz viel Tatkraft Außergewöhnliches und füllt so diese humanitäre Lücke.“ Den Beschluss, den Betrag der Spendenkampagne „Osnabrück rettet“ bis zu einem Höchstbetrag von 20.000 Euro zu verdoppeln, hatte der Rat der Stadt im Februar 2023 getroffen. Eine Partnerschaft mit der Sea-Eye 4 besteht bereits seit 2021. Seit 2018 ist Osnabrück Teil der Initiative „Seebrücke – schafft sichere Häfen“, in der sich viele Städte Deutschlands gegen das Sterben im Mittelmeer einsetzen.
Das machte auch Michael Bünte deutlich, der für die Seebrücke Osnabrück an der Spendenübergabe teilnahm. Er dankte allen, die neben der Stadt Osnabrück dafür gesorgt haben, dass die hohe Summe zusammenkam. „Wir haben Spenden aus ganz vielen Teilen der Gesellschaft erhalten, zum Beispiel durch Aktionen bei Bürgerfesten, bei kirchlichen Veranstaltungen, die Anhänger des VfL haben Pfandbecher gesammelt, bei Hochzeiten wurde Geld gesammelt, es gab Zahngold-Spenden und vieles mehr.“ Bünte macht sich Sorgen, dass in der Öffentlichkeit eine Verschärfung der Diskussionen zum Thema Migration und Flucht stattfindet. „Die Abwehrmechanismen bei diesem Thema nehmen zu.“
Gorden Isler, der die Spende als Vorstandsvorsitzender der in Regensburg ansässigen Organisation Sea-Eye entgegennahm, betonte, dass die Stadt Osnabrück mit ihrem Engagement ein Vorbild für andere Kommunen darstelle. Außerdem machte er klar: „Das Geld aus Osnabrück haben wir bereits im vergangenen Jahr sofort genutzt.“ Konkret ist es in vier Einätze geflossen. „Dabei wurden 317 Menschen aus akuter Seenot gerettet. Weil eine Frau dabei hochschwanger war, verdanken heute 318 Menschen ihr Leben diesen Einsätzen.“ Die von der Stadt gegebene Summe sei eingegangen und werde bereits im Februar genutzt.