Die Stadt Osnabrück stellt in Schulen und Jugendzentren sowie in weiteren städtischen öffentlichen Gebäuden kostenlose Menstruationsartikel zur Verfügung. Die Produkte sind über entsprechende Spender direkt in den Toiletten erhältlich. Die Stadt möchte damit Periodenarmut begegnen und Teilhabechancen von Menstruierenden erhöhen.
Von Periodenarmut wird gesprochen, wenn menstruierende Personen mangelnden oder fehlenden Zugang zu Menstruationsprodukten und bzw. oder zu sauberen und sicheren sanitären Einrichtungen haben. Besonders betroffen sind Personen mit wenig oder keinem Einkommen sowie obdachlose Personen. Zwar sind Menstruationsartikel in Deutschland seit 2020 steuerlich nicht mehr als Luxusgüter eingestuft, für viele Menstruierende stellt die Anschaffung dennoch eine finanzielle Belastung dar. Daneben sind die schlechte Ausstattung sowie die fehlende Sauberkeit öffentlicher Toiletten für Menstruierende ein Hemmnis, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
Der Zugang zu Menstruationsprodukten stellt ein Grundbedürfnis dar und ist Voraussetzung für eine gleichberechtigte Teilhabe. Wer keine Tampons und Binden hat, geht während der Periode nicht zur Schule. Daneben gilt es, das für viele Menschen schambesetzte Thema aus der Tabuzone zu holen. Auch hierzu kann die Zurverfügungstellung von kostenlosen Menstruationsartikel durch deren Sichtbarmachung im Alltag beitragen.