Mobile Jugendarbeit

Streetwork und Quartiersarbeit

Mobile Jugendarbeit / Streetwork ist innerhalb der Jugendhilfe ein eigenständiger Arbeitsansatz, der sich als notwendige Ergänzung zu den traditionellen Angeboten der Jugendhilfe versteht und die unterschiedlichen Methoden von sozialer Arbeit, nämlich Streetwork, Gruppen- und Cliquenarbeit, Einzelfallhilfe sowie Ansätze von Gemeinwesenarbeit, miteinander vereint.

Ein wesentlicher Schwerpunkt der zielgruppenbezogenen Straßensozialarbeit besteht darin, die Erreichbarkeit der gesellschaftlich wenig integrierten jungen Menschen zu verbessern und als verlässliche Ansprechpartner zu fungieren.

Die Mitarbeitenden wenden sich insbesondere jungen Menschen zu, für die der öffentliche Raum wie Parks, Bolzplätze oder Straßen von großer Bedeutung ist. Oftmals werden die Jugendlichen und jungen Erwachsenen von anderen Hilfesystemen nicht mehr erreicht und befinden sich in akuten Krisensituationen. Ergänzend zu den aufsuchenden Angeboten haben junge Menschen die Möglichkeit, sich in einer der drei über das Stadtgebiet verteilte Beratungsstellen einzufinden, um eine weiterführende Beratung und Hilfen in allen Lebenslagen, wie Familienproblematiken, Schulden, Wohnungs- und Obdachlosigkeit etc. zu erhalten.

Beratungsstellen:

Jugendberatungsstelle Rosenplatz
Iburger Straße 26
49082 Osnabrück

Jugendberatungsstelle Dodesheide-Ost
Dodeshausweg 73
49088 Osnabrück

Jugendberatungsstelle Schinkel
Tannenburgstraße 61
49086 Osnabrück

In Osnabrück wird ein zielgruppen- und sozialräumlich orientierter Arbeitsansatz verfolgt, was sich in der Begriffskombination Mobile Jugendarbeit / Streetwork ausdrückt. Der "gemischte Handlungsansatz", nämlich die klassische Streetwork mit sozial benachteiligten, sozial auffälligen, delinquenten, suchtgefährdeten, von Arbeitslosigkeit und Ausgrenzung bedrohten Jugendlichen auf der einen, sowie die Bereitstellung von jugendspezifischen Angeboten in einigen, infrastrukturell unterversorgten, Stadtteilen auf der anderen Seite, hat sich für eine mittlere Großstadt wie Osnabrück als fachlich sinnvoller Arbeitsansatz erwiesen. Der Unterschied zu den konventionellen Feldern der Sozialen Arbeit besteht vor allem im aufsuchenden Ansatz und in der Niedrigschwelligkeit der Angebote. Der methodische Ansatz der Quartiersarbeit in definierten Sozialräumen zielt darauf ab, nachhaltige Verbesserungen von Lebenssituationen der Bewohnerinnen und Bewohner der jeweiligen Quartiere zu erreichen. Hierbei werden die Ressourcen und Stärken des Quartiers genutzt und auf die Beteiligung der Anwohnenden gesetzt. Quartiersarbeit sondiert die im Stadtteil vorhandenen Ressourcen und Potenziale von Gruppen und einzelnen Menschen und fördert und aktiviert diese durch bestehende formelle und informelle Netzwerke wie auch materielle Ressourcen.

Seit August 2022 wird das Förderprogramm „JUGEND STÄRKEN: Brücken in die Eigenständigkeit“ in Osnabrück umgesetzt. Mit diesem Programm werden junge Menschen, welche ausgegrenzt oder von Ausgrenzung bedroht sind, mithilfe sozialpädagogischer Unterstützung individuell und rechtskreisübergreifend beraten. Sie sollen bei der Entwicklung in eine selbständigen Lebensführung begleitet und/oder in stabilen Wohnverhältnissen untergebracht werden. Soziale Integration junger Menschen wird gefördert, um bestehende Armutsrisiken zu reduzieren.

Das Programm kombiniert verschiedene sozialpädagogische Bausteine, die passgenau entsprechend der Bedarfslage der Zielgruppen ausgestaltet werden können:

  • Aufsuchende Jugendsozialarbeit
  • Niedrigschwellige Beratung/Clearing
  • Case Management
  • Erprobung alternativer Wohnformen – Notschlafstelle für junge Volljährige

JUGEND STÄRKEN: Brücken in die Eigenständigkeit wird vom Ministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ gefördert und unter anderem aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds finanziert.

Das Fanprojekt Osnabrück wird durch einen Trägerverbund aus der Stadt Osnabrück, dem Diakonischen Werk für Stadt und Landkreis Osnabrück sowie dem Caritasverband für Stadt und Landkreis Osnabrück geführt. Die Fachaufsicht und Federführung liegt bei der Stadt Osnabrück. Die Angebote des Fanprojekts Osnabrück richten sich hauptsächlich an jugendliche und junge erwachsene Fußballfans des VfL Osnabrück. Die Mitarbeiter verstehen sich als Vertreter und Lobbyisten für Faninteressen und Fanmeinungen. Sie stehen damit in einer neutralen Vermittlerposition zwischen den beteiligten Institutionen (Verein, Polizei, Ordnungs- und Sicherheitsdienste) und wollen gewährleisten, dass die Anliegen der Fans an entscheidender Stelle Gewicht erhalten. Über allem steht die Förderung der positiven Elemente der Fankultur.

Fanprojekt Osnabrück

Der Lernort Bremer Brücke bietet als Projekt der politischen und gesellschaftlichen Jugendbildung Jugendgruppen und Schulklassen aus Osnabrück und dem Osnabrücker Land ein Lernerlebnis im Stadion an der Bremer Brücke. Sozial benachteiligte Jugendliche werden darin unterstützt, aktiv an der Gesellschaft teilzuhaben und ein Bewusstsein für demokratische Werte zu entwickeln. Workshops zu den Themen Fußball und Zeitgeschichte, Diskriminierung und politische Einflüsse im Fußball, Fußball zwischen Tradition und Moderne und „Nie wieder! - Tag der Erinnerung“ werden angeboten, um bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen gesellschaftlichen Diskurs zu wecken und ein kritisches Bewusstsein zu entwickeln. Der Lernort Bremer Brücke wird unter anderem von der DFL Stiftung finanziell gefördert und ist Teil des bundesweiten Netzwerkes „Lernort Stadion“.