Der Preis wird alle ein bis zwei Jahre vom Karolinska Institut in Stockholm vergeben und ehrt herausragende Beiträge zur Weiterentwicklung der chirurgischen Behandlung von neurochirurgischen Patienten. Die feierliche Verleihung fand am 6. Dezember im Rahmen eines Symposiums statt, bei dem Prof. Stummer einen Ehrenvortrag hielt.
Weltweit anerkannter Pionier der Fluoreszenzchirurgie
Prof. Dr. Walter Stummer ist international anerkannt auf dem Gebiet der Hirntumorchirurgie. Ende der 1990er Jahre entwickelte er die Technik der Fluoreszenzgestützten Resektion von Hirntumoren, die mittlerweile weltweit als Standard gilt. Diese Methode ermöglicht es, Tumorgewebe mithilfe fluoreszierender Farbstoffe präziser zu erkennen und sicherer zu entfernen, was die Behandlungsergebnisse erheblich verbessert hat.
Zusätzlich war Prof. Stummer Vorreiter in der minimalinvasiven Tumortherapie, etwa durch den Einsatz von Lasertechnologie. Seine wissenschaftlichen Arbeiten gehören zu den am häufigsten zitierten Publikationen in der Neurochirurgie.
Aufbau eines Zertifizierungssystems für Hirntumorzentren
Neben seinen klinischen und wissenschaftlichen Leistungen etablierte Prof. Stummer zusammen mit der Deutschen Krebsgesellschaft ein bundesweites System zur Zertifizierung von Hirntumorzentren. Das erste Zentrum wurde 2012 am Universitätsklinikum Münster zertifiziert. Mittlerweile sind es 57 Standorte in ganz Deutschland, darunter seit 2023 auch das Hirntumorzentrum am Klinikum Osnabrück.
„Diese Auszeichnung ist nicht nur eine Ehrung meiner Arbeit, sondern auch ein Ergebnis der großartigen Unterstützung durch meine neurochirurgischen Teams und die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen weltweit“, so Professor Stummer.
„Wir sind sehr stolz, einen so herausragenden Wissenschaftler und Arzt wie Prof. Stummer im Klinikum Osnabrück zu haben“, betonen Frans Blok und Klaus Beekmann, Geschäftsführer des Klinikums Osnabrück. „Das Engagement von Prof. Stummer verbessert nicht nur die Versorgung unserer Patienten in Osnabrück, sondern setzt neue Maßstäbe und machen ihn zu einer herausragenden Persönlichkeit in der internationalen Neurochirurgie.“
Olivecrona-Preis: Höchste Auszeichnung in der Neurochirurgie
Der Olivecrona-Preis wurde 1976 ins Leben gerufen und wird nach dem schwedischen Neurochirurgen Herbert Olivecrona verliehen, einem Pionier der modernen Neurochirurgie. Er gilt als das neurochirurgische Pendant zum Nobelpreis und zeichnet Wissenschaftler aus, deren Arbeiten die Behandlung von Patienten nachhaltig verbessern.
Universitäts-Professor Dr. Walter Stummer
Prof. Stummer absolvierte seine Ausbildung zum Neurochirurgen an der Ludwig-Maximilians-Universität München und promovierte dort Summa cum laude. Nach Stationen als stellvertretender Direktor der Neurochirurgie am Universitätsklinikum Düsseldorf und erhielt 2009 den Ruf auf das Ordinariat für Neurochirurgie an der Universität Münster. Im Jahr 2021 übernahm Prof. Stummer zusätzlich die chefärztliche Leitung der Neurochirurgie am Klinikum Osnabrück.