Herzke arbeitet als Hebamme am Klinikum Osnabrück, Burzywoda ist technischer Berater und lebt in Dülmen. Herzke und Burzywoda haben die Leitung der Gruppe von Achim Tangelder übernommen, dem nun die Zeit für die Aufgabe fehlt, weil er ein Studium der Pflegewissenschaften aufgenommen hat. Indem nach Tangelder, der im Medizincontrolling des Klinikums arbeitet, mit Herzke weiter eine Mitarbeiterin des Klinikums in der Leitung der Selbsthilfegruppe vertreten ist, bleibt eine enge personelle Verbindung mit der ebenfalls auf dem Finkenhügel angesiedelten DGM-Sozialberatung und dem Neuromuskulären Zentrum des Hauses bestehen.
Um die Unterstützungsangebote für Menschen mit ALS und anderen Muskelerkrankungen zu spezialisieren und weiter auszubauen, wurde die Sozialberatung für Erkrankte im Bereich des südlichen Niedersachsens und im Nordteil von Nordrheinwestfalen auf Betreiben der Klinik für Neurologie des Klinikums 2016 in einer besonderen Kooperation mit der DGM in dem Osnabrücker Haus angesiedelt. Besonderheit ist es, dass mit Jennifer Kiel und Christa Scholz zwei Frauen die Beratung anbieten, die im Sozialdienst des Klinikums Osnabrück arbeiten, sich also besonders gut mit allen sozialrechtlichen Fragen wie zu Versicherungsleistungen, Hilfsmitteln und Möglichkeiten der Rehabilitation auskennen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, dass sich Erkrankte und ihre Angehörigen in der Selbsthilfegruppe weiteren Rat etwa zu familiären Fragen holen und mit anderen Betroffenen sprechen können.
„In der Selbsthilfegruppe können Erfahrungen ausgetauscht werden“, sagte Burzywoda. Nach seinen Angaben kommen jeweils etwa 30 bis 40 Menschen zu den Treffen. Es gibt jeweils einen kurzen Vortrag zu aktuellen Themen, dann kann in kleiner oder größerer Runde miteinander gesprochen werden. „Austausch ist ganz wichtig“, so Herzke. „Und bei allem Ernst, mit dem die Erkrankungen verbunden sind, ist es auch möglich, dass einfach einmal gelacht werden kann.“ Die Hebamme bringt sich mit in der Leitung ein, weil sie, wie sie sagte, die Erfahrungen, die sie selbst in der Gruppe gemacht hat, gerne noch weitertragen und anderen Menschen ermöglichen möchte. Ihr Ehemann war an ALS erkrankt.
Die nächsten Treffen der DGM-Selbsthilfegruppe Osnabrück finden am 16. Juni, 30. August und 15. November, je 15 Uhr, im Klinikum Osnabrück statt (Raum Siegfried Pelz, ehemals Café Vital). Kontaktmöglichkeiten können auf der DGM-Internetseite im Verzeichnis der Gesprächskreise und Selbsthilfegruppen eingesehen werden unter www.dgm.org. Die DGM-Sozialberatung im Klinikum kann angesprochen werden unter Telefon 0541 405-6588, Sprechstunden sind freitags von 15 bis 18 Uhr.